Elektrizität in der Luft

Renés Antwort

„Liebe Linda,

wenn Sie sich fragen, was los ist, lassen Sie uns zuerst eine kleine Physikstunde abhalten. Haare, die sich von selbst aufrichten und aussehen, als wollten sie sich von den anderen scheiden lassen, sind das Ergebnis eines Aufbaus statischer Elektrizität.

Da die Schule für die meisten von uns in weiter Ferne liegt, eine kurze Erinnerung: Alle Materie besteht aus Atomen, die ihrerseits aus einem Kern und Elektronen bestehen, die um ihn kreisen. Normalerweise kommen sie alle gut miteinander aus; die positive Ladung des Kerns wird durch die negative Ladung der Elektronen neutralisiert. Aber manchmal verlassen die Elektronen ihre Umlaufbahn, um mit anderen Atomen zu spielen, die nicht danach gefragt haben und bis dahin perfekt ausbalanciert waren. Und dann beginnt das Drama. Dieses Phänomen tritt auf, wenn zwei Materialien aneinander reiben: Elektronen bewegen sich von einem zum anderen und schaffen ein Ungleichgewicht, das statische Elektrizität genannt wird.

Aber was ist mit Ihren Haaren? Nun, das ist dasselbe. Durch Reibung sei es durch einen Wollpullover, eine Mütze oder eine Bürste, werden negative Elektronen aus den Haaren gezogen, die dadurch aus dem Gleichgewicht geraten. Da sie nun alle positiv geladen sind, ohne dass ein Ausgleich möglich ist, stoßen sie sich wie Magnete ab und werden vom kleinsten negativ geladenen Gegenstand unwiderstehlich angezogen: Gegensätzliche Ladungen ziehen sich an, gleiche Ladungen stoßen sich ab.

Sind wir alle gleich, wenn es um statisches Haar geht? Es hängt alles von Ihrem Haar und Ihrer Umgebung ab. Wir neigen dazu zu sagen, dass es ein Winterphänomen ist, aber das ist nur halb wahr. Es ist hauptsächlich ein Phänomen, das durch trockene Luft verschlimmert wird, egal ob es kalt oder heiß ist. Trockene Luft ist weniger leitfähig für Elektrizität, was verhindert, dass sich Objekte entladen, und Ungleichgewichte fördert, wenn sie in Kontakt kommen. Natürlich ist die Luft im Winter viel trockener, denn kalte Luft ist Luft, die ihr Volumen und ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit zu transportieren, reduziert hat, aber warme trockene Luft, wie z. B. in beheizten Innenräumen, führt zu den gleichen Ergebnissen ... Ebenso ist trockenes, feines Haar ein leichtes Ziel – was nicht bedeutet, dass dickes Haar davon völlig unberührt bleibt, denn es geht um die Feuchtigkeit, die vom Keratin aufgenommen wird.“

Renés Rat

Da Trockenheit der Hauptschuldige in dieser Geschichte ist, brauchen Sie Feuchtigkeit, und dafür gibt es keine Geheimnisse: Sie müssen ihr Haar MIT FEUCHTIGKEIT VERSORGEN. Es gibt keinen Grund, Ihre Routine zu revolutionieren, wenn sie gut auf Ihre Kopfhaut abgestimmt ist. Wenn Ihr Haar und Ihre Kopfhaut in guter Verfassung sind, müssen Sie sich nur darauf konzentrieren, mehr als sonst Feuchtigkeit zu spenden. Deshalb sollten Sie trockenes Haar täglich mit einer Leave-in-Creme hydratisieren und je nach Haarzustand die Creme wechseln (mehr oder weniger reichhaltig, je nachdem, was Ihr Haar braucht). Vermeiden Sie zu aggressives Bürsten und Stylen, da dies zu Reibung führt, und tragen Sie bei Bedarf etwas Haarspray oder Styling-Spray auf eine professionelle Bürste auf, um Ihr Haar zu bändigen. Vergessen Sie schließlich nicht, auf Ihre Umgebung einzuwirken, um die Luft zu befeuchten: Eine Schale mit Wasser auf dem Heizkörper im Winter oder ein feuchtes Handtuch auf dem Ventilator im Sommer wirken Wunder.